Oberschule Lommatzsch: Mehrweg-Geschirr für Kuchenverkauf

Gemeinsam zukunftsweisende Projekte umzusetzen ist das Ziel der „Umweltprofis von morgen“. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) bringt dafür Schulen mit regionalen Unternehmen zusammen – zum Beispiel im sächsischen Lommatzsch. Dort entwickeln Schüler:innen in Kooperation mit der BIO PLANÈTE Ölmühle Moog GmbH ein Mehrwegsystem.

„Als wir gesehen haben, wie viel Einweggeschirr jede Woche in der Tonne landet, war unser Projektthema klar“, erinnern sich Emily und Marleen aus der 9. Klasse – nämlich, den wöchentlichen Kuchenverkauf der Oberschule auf Mehrweg umzustellen. Inspiration und Orientierung bekommt die Schüler:innengruppe von ihrem Kooperationsunternehmen, der Ölmühle Moog, die Ende 2023 die ersten standardisierten Mehrweg-Flaschen für Speiseöle eingeführt hat. Ermöglicht wird die Kooperation im Rahmen der „Umweltprofis von morgen“ durch die Förderung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft.

„Dass sich die Projektgruppe für unser Herzensthema Mehrweg entschieden hat, könnte besser kaum sein“, sagt Antje Steglich von der BIO PLANÈTE Ölmühle Moog GmbH. „Unser Leitmotiv ist #ESSEN VERÄNDERT DIE WELT. Bildungsangebote und Projekte zu den Themen Ernährung und Nachhaltigkeit sind dabei ein wichtiger Baustein.“ Der Kontakt zur Schule sei sehr eng, bekräftigt die Unternehmenssprecherin. Regelmäßig finden Besprechungen vor Ort statt, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen, einige Schüler:innen haben auch ein Praktikum bei der Ölmühle Moog absolviert.

In der Umsetzung seien sie schon sehr weit, berichtet Marleen aus der Projektgruppe: „Wir haben das Geschirr ausgesucht, Lieferanten verglichen und die Kosten kalkuliert“. Wichtig sei ihnen eine nachhaltige Produktion auf Basis umweltfreundlicher Materialien gewesen, ergänzt Ole. Damit alle Schulklassen die neuen Mehrweg-Teller und -Becher verwenden können, werde eine Nutzungsliste angelegt, wie Emily erklärt.

Ein Projekt, das allen schmeckt

„Bei den Umweltprofis machen wir mit, um gemeinsam einen sichtbaren Schritt zu mehr Nachhaltigkeit zu machen und aktiv zum Umweltschutz beizutragen“, sagt Linus. „Auch unsere Lehrerin, Frau Faix, ist sehr engagiert auf dem Gebiet“, betont Emily. „Sie hat uns zusätzlich motiviert und ermutigt, diese Idee umzusetzen.“ Dass es etwas Mut braucht, kann Antje Steglich von der Ölmühle Moog nur bestätigen. „So eine Umstellung ist mit Aufwand verbunden, Menschen müssen ihre Gewohnheiten ändern. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben die Schülerinnen und Schüler bereits tolle Ideen entwickelt – dabei können wir voneinander lernen.“

Lehrerin Janine Grübler, die das Projekt als Elternzeitvertretung begleitet, weiß ebenfalls von wertvollen Lerneffekten zu berichten: „Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, sowohl für sich selbst als auch für die Gemeinschaft, sorgen für eine positive Kommunikationskultur und sammeln viele praktische Erfahrungen, die sie später in der Berufswelt nutzen können.“ Besonders gut gefalle ihr, wie nachhaltige Bildung, die fester Bestandteil des sächsischen Lehrplans ist, durch das Projekt lebendig wird.

Auch Rosalie, Natalie und Ole ziehen ein positives Zwischenfazit. Durch das Projekt gewinnen sie an Selbstständigkeit, sammeln neues Wissen über Nachhaltigkeit, können dieses weitergeben und den ökologischen Fußabdruck der Schule verringern, fassen die Schüler:innen zusammen. Die Teilnahme würden sie daher auf jeden Fall auch anderen Schulklassen empfehlen.

Mit dem Programm „Umweltprofis von morgen“ fördert der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) bei Schüler:innen unternehmerisches Denken und Handeln unter dem Leitbild nachhaltigen Wirtschaftens. Ende März 2025 wurde es im Rahmen des UNESCO-Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen (BNE 2030)“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission ausgezeichnet – sicher die Kirsche auf der Torte.